Rundwanderung Michelstadt – Mossauer Höhe – Rehbacher Höhe – Steinbacher Höhe

Den Odenwald von seiner malerischen Seite erlebt der Wanderer auf dieser abwechslungsreichen Tour bei Michelstadt. Ausgangspunkt und Namensgeber ist das Gasthaus Grüner Baum, seit 1685 in Familienbesitz. Der Steig markiert die Lieblings-Wanderrunde der Familie, vorbei an der eigenen Jagd. Teils mit Wanderzeichen, teils auf unmarkierten Wegen, führt die Tour mit moderaten An- und Abstiegen über 20 gut begehbare Kilometer, vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmälern. Für seine Gäste hat der Grüne Baum den Weg liebevoll beschrieben und bebildert. Ich bin ihn als Testwanderin nachgewandert und kann ihn von Herzen empfehlen. Am Endpunkt lockt natürlich die Einkehr im Grünen Baum mit seinem schönen Garten.

Von der Michelstädter Altstadt, vorbei am historischen Rathaus (1), geht es bergauf und bald in ruhiges Waldgebiet. Wir passieren den Steinernen Tisch (3) auf der Adalbertshöhe und die idyllisch gelegene ehemalige Pension Waldhorn und erreichen die Mossauer Höhe (5), die uns einen großartigen Rundumblick bietet. Der Weitblick begleitet uns eine Weile, bis wir am Forsthaus Kohlgrube (6) vorbei durch den Wald zum Jägersgrund gelangen. Hier im Hirschgatter (7) steht das Damwild des Gasthauses. Nach links daran vorbei und vor dem kleinen Waldsee rechts, geht es auf schmalem Pfad durchs Unterholz, bevor wir wieder auf einen breiteren Weg gelangen. Dann erreichen wir mit der Rehbacher Höhe die nächste Anhöhe mit herrlichem Fernblick.

Etwas knifflig zu finden, weil nicht konsistent ausgeschildert, ist die Russeneiche (10). Als wir die Strecke gewandert sind, haben wir uns bei mehreren Eichen gefragt, ob sie das nun sei? Angeblich bot sie Soldaten Napoleons Schutz vor russischen Verfolgern. So alt sah keiner der Bäume aus … Aber als wir dann vor ihr standen, der Stamm vom Blitz fast ausgehöhlt, aber die Krone immer noch grün, da war klar, es kann nur dieser Baum sein. Ein echtes Naturmonument. Über die Steinbacher Höhe mit einladender Ruhebank geht es zurück nach Michelstadt, wo uns am Wegesrand noch zwei Sehenswürdigkeiten erwarten: Das verträumte Schloss Fürstenau und die Einhardsbasilika aus dem Jahr 827.

Jetzt kommt der Werbeblock! Denn das Gasthaus Grüner Baum hat zu seinem Steig ein liebevolles Wander-Arrangement geschnürt. Das Paket umfasst zwei Übernachtungen mit üppigem Frühstück, zwei Abendessen und weitere kleine Aufmerksamheiten für die Gäste. Plus einer ausführlichen Wanderbeschreibung und -Karte. Der Clou ist aber das Picknick unterwegs am Hirschgatter. Für uns wurde es auf dem Hochsitz serviert. Wir waren die Strecke etwa zur Hälfte gegangen, der Magen knurrte schon ein wenig und die Beine freuten sich aufs Sitzen. Dann die Leiter hoch – und oben steht ein Picknickkorb mit allerlei Leckereien! Das war ein fantastisches Erlebnis, weshalb ich den Grünen Baum mit diesem Arrangement sehr gerne weiterempfehle. Wem zwei Übernachtungen zu viel sind, der kann bestimmt auch etwas Individuelles mit dem Gasthaus arrangieren.

Region: Odenwald, süd-östlich von Darmstadt

Schwierigkeitsgrad: Mittelschwere Tour. Etwas länger, aber nicht schwierig zu gehen. Meist feste Waldwege oder befestigte Wirtschaftswege. Einige Anstiege, aber keine allzu steilen Steigungen. Weglänge 19,4 km, An- und Abstiege je ca. 295 Höhenmeter, Gehzeit ca. 5,5 Stunden plus Pausen.

Charakter: Hügelig, schattige Laub- und Mischwälder wechseln sich mit weiten Feldern und Wiesen ab. Schöne Fernsichten. Für jede Jahreszeit geeignet.

Ausgangspunkt: Bienentor am Gasthaus Grüner Baum in Michelstadt, Große Gasse 17, 64720 Michelstadt. Parken am besten außerhalb der Altstadt, z. B. Parkplatz Altstadt, Marktstraße 27.

Einkehren: Empfehlen kann ich das Traditionsgasthaus Grüner Baum, wo man an der historischen Stadtmauer schön draußen sitzen kann. Weitere Einkehrmöglichkeiten gibt es in der Michelstädter Altstadt.

GPS-Track: Zum Nachwandern bei Outdooractive oder als gpx-Datei zum Download.

Wald, Wild, Wiesen und Felder – Grüner Baum-Steig 1685 in Michelstadt (Tourtipp WPRM 023)