Ein ruhiges, aber reizvolles Wandergebiet eröffnet sich dem, der von Bingen aus noch ein Stück westlich fährt. Das Nahetal und der Soonwald am äußersten Nordwestrand des (weiträumig interpretierten) Rhein-Main-Gebiets sind eher ein Geheimtipp. Doch die Gegend hat alles, was man für eine wunderschöne Wanderung braucht: Fluss, Fels und Wald, Weinberge, Burgen und Klöster, urige Gasthäuser, eine wechselvolle Geschichte sowie einige spektakuläre Etappen. Dazu zählen z.B. der Prädikatswanderweg Soonwaldsteig oder der beeindruckende Rotenfels bei Bad Münster am Stein, die größte Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien.

Rotenfels im Nahetal, © M. Joppich 2012
Rotenfels im Nahetal © M. Joppich

Aus Westen kommend und in Bingen in den Rhein mündend, trennt die Nahe das sanft-hügelige Rheinhessen vom zerklüfteten Hunsrück. Ihre Mündung markiert zugleich die Grenze zwischen der weitläufigen Auenlandschaft des Oberrheins und dem engen, felsigen Mittelrheintal. Entsprechend sieht man von Bingen naheaufwärts zwei unterschiedliche Gegenden: Rechter Hand erheben sich die zackigen Hunsrückfelsen und die stillen Höhen des Soonwaldes (auch Binger Wald genannt). Linker Hand erstreckt sich anfangs eine sanfte Hügellandschaft, die hinter Bad Kreuznach allerdings auch steil und felsig wird, denn dort schmiegt sich die kleine, malerische „Rheinhessische Schweiz“ ans Naheufer.

Im sonnig-sanften Klima des mittleren und unteren Nahetals gedeiht der prächtige Nahewein, der wegen des kleinen Anbaugebiets vielleicht etwas im Schatten der großen Weinregionen Rheinhessen, Rheingau und Mittelrhein steht – aber unbedingt probiert werden sollte!

Weinberg im Nahetal, © M. Joppich

Geschichtsträchtiges bieten z.B. die Spuren der Römer rund um Bingen und Bad Kreuznach, das Kloster Disibodenberg am Zusammenfluss von Nahe und Glan, wo Hildegard von Bingen zeitweise lebte, die Ebernburg, Sitz des rebellische Ritters Franz von Sickingen und sowie die Spuren des Räuberhauptmanns Schindehannes.

Die Wanderwege sind außerhalb der Ortschaften nur wenig belebt. Am Fluss entlang kann man auf weiten Strecken bequem auf befestigten Wegen gehen, weiter oben im Wald und auf den Felsen gibt es auch anspruchsvollere Abschnitte und kräftige Anstiege.

Markante Orte an der Nahe, die von Frankfurt aus noch ganz gut erreichbar sind, sind von Bingen aus naheaufwärts noch Gensingen, Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein/Ebernburg sowie Bad Sobernheim.

Unsere Wanderstrecken in der Region Nahe/Soonwald:

WPRM 004: An der Nahe über den Rotenfels
Rundweg: Bad Kreuznach – Rotenfels – Bad Münster am Stein-Ebernburg. Region: Nahe/Soonwald. Ausgangspunkt: Bad Kreuznach. Charakter: Sehr abwechslungsreich: Kurpark, Altstadt, steiler Aufstieg durch felsigen Wald, Panoramaweg entlang der Steilwand-Kante, Abstieg durch Weinberge, Rückweg durch Flussauen und Bad Münster am Stein entlang der Nahe. Schwierigkeitsgrad: Mittel. Lange, aber nicht schwer zu gehende Strecke, allerdings einige steile An- und Abstiege auf schmalen Felsenpfaden. Weglänge 18 km, Anstiege ca. 350 Höhenmeter, Gehzeit ca. 5 Stunden plus Pausen.


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